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Jahreshauptversammlung 2020

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352 Mitglieder umfasste die Freiwillige Feuerwehr Immensen zum 31. Dezember 2019, wie Immensen Ortsbrandmeister Rainer Fricke anlässlich der 125. Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr am gestrigen Sonnabend, 11. Januar 2020, bekannt gab. "Wir sind sehr stolz auf diese Zahl für einen so kleinen Ort", urteilte er. Im Vorjahr waren es noch 336 Mitglieder.

 

Zur jährlichen Versammlung konnte er "im viel zu kleinen Feuerwehrhaus in Immensen" rund 70 Gäste begrüßen, darunter Lehrtes Bürgermeister Frank Prüße, den stellvertretenden Stadtbrandmeister Heinz-Georg Montag sowie Abordnungen der Ortsfeuerwehren aus Sievershausen, Hämelerwald, Steinwedel und Lehrte. Die Ortsfeuerwehr Arpke war ebenso vertreten: Fünf Arpker kümmerten sich an diesem Abend um die Getränkeversorgung.

Vor allem die Jugendabteilungen haben in den vergangenen 12 Monaten einen großen Zulauf gehabt, wie der Ortsbrandmeister berichtete. "Die Kinderfeuerwehr stagniert bei über 30 Mitgliedern", berichtete er mit einem Augenzwinkern. 37 Kinder - 20 Jungen und 17 Mädchen - würden derzeit der Kinderfeuerwehr angehören. Im Vorjahr waren es noch 33 Mitglieder. Sie machten nicht nur Experimente mit Feuer und erfuhren die Gefahren durch Feuer, sondern setzten sich auch mit dem Thema "Ausgrenzung und Mobbing" auseinander, wie Kinderfeuerwehrwart Emanuel Gähle berichtete.

20 Mitglieder zählt die Jugendfeuerwehr und hat nach 2017 mit sieben Mitgliedern und 17 (2018) in den vergangenen Jahren den größten Zulauf gehabt. "Sie kommen immer mit großer Freude hierher", berichtete Jugendfeuerwehrwart Dirk Heidemüller. Sechs Betreuer würden mit viel Aufwand ein interessantes Angebot schaffen. "Das ist die Zukunft der Wehr", betonte Rainer Fricke. "Und bis 30 Mitglieder ist es dort auch nicht mehr so weit", so der Ortsbrandmeister, der weiß, dass es noch Jugendliche in der Schnupperphase gebe und zudem in diesem Jahr mehrere Mitglieder aus der Kinderfeuerwehr zur Jugendfeuerwehr stoßen werden. "Es ist unglaublich, was da hoch kommt. Darauf bin ich sehr stolz", so der Ortsbrandmeister.

Den 57 Mitgliedern in den Nachwuchsabteilungen stehen 49 Mitglieder in der Einsatzabteilung gegenüber. Nachwuchssorgen müsse sich in Immensen daher derzeit niemand machen. "Du hast eine super Truppe", urteile der stellvertretende Stadtbrandmeister Heinz-Georg Montag.

Die Ortsfeuerwehr bestehe zudem aus 22 Alterskameraden und noch einem Fördermitglied. Der Förderverein hat 223 (2018: 212) Mitglieder. Dieser hatte die Ortsfeuerwehr im vergangenen Jahr mit mehr als 12.000 Euro unterstützt. Diese hohe Summe sei auch durch Einzelspenden von insgesamt mehr als 4000 Euro zusammengekommen. Nicht zuletzt, weil die Ortsfeuerwehr im vergangenen Jahr ihren 125. Geburtstag mit einem Zeltfest feierte.

Einsätze gab es dagegen im vergangenen Jahr weniger zu verzeichnen. Zu den vier Bränden und 12 technischen Hilfeleistungen kamen noch sechs Brandsicherheitswachen hinzu. Besonders hab der Ortsbrandmeister hierbei eine Türöffnung hervor. Eigentlich ein Routineeinsatz. Doch dieses Mal war es etwas Besonderes, als ein Sondereinsatzkommando der Polizei in Immensen im Einsatz war und die Feuerwehr um Amtshilfe bat. Mit Verärgerung nahm der Ortsbrandmeister die Hilfe durch seine Einsatzkräfte zur Kenntnis. Standen diese doch hierbei in der 1. Reihe an der Tür während die Polizisten mit Waffen im Anschlag "10 Meter entfernt warteten".

Während es im Einsatzgeschehen ruhig blieb, wurde weiterhin die Ausbildung vorangetrieben. Zu den 305 Einsatzstunden kamen 8420 (2018: 4775) Übungsstunden der Einsatzkräfte. Mit 13.218 Stunden (2018: 9832) lag die Zahl der geleisteten Stunden aller Abteilungen deutlich über dem Vorjahr. Fünf Austritte hatte die Einsatzabteilung zu verzeichnen, doch vier neue Quereinsteiger konnten dieses fast kompensieren. "Das ist sensationell gut. Ich bin derzeit sehr zufrieden", so Rainer Fricke.

Weniger zufrieden ist er nach wie vor mit dem Feuerwehrhaus. Man würde sich arrangieren, doch das Haus sei in den vergangenen Jahren mit der Größe der Fahrzeuge wie auch der Anzahl der Mitglieder nicht mitgewachsen. Er wünsche sich für seine Mitglieder ebenso gute "Arbeitsbedingungen", wie es in mit dem neuen Feuerwehrhaus in Lehrte nunmehr der Fall sei, und wies damit auf eine Aussage des Bürgermeisters beim Neujahrsempfang hin, dass die Stadt für ihre Arbeitnehmer - wozu auch die Feuerwehr gehört - auch gute Arbeitsplätze bieten müsse. Auch in Hinblick auf die Neuanschaffung eines Tanklöschfahrzeugs, das jetzige ist 25 Jahre alt und derzeit erneut aufgrund eines Defektes nicht einsatzfähig, müsse über Veränderungen am Gerätehaus nachgedacht werden.

Bürgermeister Prüße erklärte, dass es einen großen Sanierungsstau gebe und auch eine Begehung durch die Feuerwehrunfallkasse einen "dringenden Handlungsbedarf" aufzeigte. Oftmals seien die Mängel nur durch einen Neubau zu beseitigen. Er bat jedoch um Nachsicht, dass dieses nicht so schnell umgesetzt werden könne, auch Aufgrund fehlender personeller Kapazitäten in der Stadtverwaltung. Zwei Stellen in der Gebäudewirtschaft seien derzeit unbesetzt, erklärte er - und nahm dieses zum Anlass, die Anwesenden zu bitten, nach geeigneten Bewerbern Ausschau zu halten.

Obwohl der gerade in Arbeit befindliche Feuerwehrbedarfsplan noch nicht den öffentlichen Gremien vorliege, konnte er eines verraten: "Der Status der Feuerwehr Immensen bleibt erhalten", so Prüße, was die Anwesenden mit Applaus quittierten. Dabei sei dieses nicht an den Einsätzen zu messen, sondern daran, dass es in Immensen "qualifizierte und gut ausgebildete Einsatzkräfte gibt". Er sprach in diesem Zuge den Brandbekämpfern auch seinen "Dank für die gute und wichtige Arbeit" aus.

Dank sprach auch Ortsbürgermeister Falk Kothe im Namen des Ortsrates aus. Die Ortsfeuerwehr sei nicht nur für die Sicherheit im Ort zuständig, "die Feuerwehr ist eine soziale Komponente im Ort". Denn neben dem Dienst würden die Feuerwehrmitglieder auch das Osterfeuer und den Weihnachtsmarkt organisieren und seien bei verschiedenen weiteren Veranstaltungen im Ort dabei. "Ihr seid da, wenn man Euch braucht", dankte der Ortsbürgermeister.

Auch in diesem Jahr stehen wieder viele Aktivitäten auf dem Programm. Die gute Ausbildung solle fortgesetzt werden, auch die "gute Jugendarbeit" werde forciert. Im Juni wird das Stadtjugendzeltlager in Immensen veranstaltet und die gute Zusammenarbeit mit den anderen Lehrter Ortsfeuerwehren solle weiter intensiviert werden, wie der Ortsbrandmeister in seinem Ausblick für 2020 bekannt gab.

Durch den stellvertretenden Stadtbrandmeister konnten aufgrund der geleisteten Arbeit und Teilnahme an erforderlichen Lehrgängen Ehrungen und Beförderungen vorgenommen werden.

Die Ehrennadel der Stadt Lehrte für 10-jährige aktive Mitgliedschaft erhielt Jürgen Heugner. Das Feuerwehrehrenzeichen des Landes Niedersachsen für 40-jährige aktive Mitgliedschaft wurde an Karsten Bühring überreicht und für 50-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurde Uwe Mügge mit dem Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen ausgezeichnet.

Neue Dienstgrade erhielten Selina Meseke (Feuerwehrfrau), Dirk Heidemüller (Oberfeuerwehrmann) und Sven Hansen (Hauptfeuerwehrmann).

 

Bericht: Bastian Kroll Altkreisblitz